Radonberatung

Heike Unger Dipl.-Ing. (FH)



Messungen


Wie hoch die Konzentration von Radon in einem Gebäude ist, wird durch viele äußere und innere Faktoren - wie zum Beispiel Witterungsverhältnisse und Lüftungsverhalten der Bewohner - beeinflusst. Eine verlässliche Aussage zur Radonkonzentration ist nur mit einer Messung möglich.

Radon-Messungen sind preiswert und unproblematisch. Gemessen werden sollte, wie hoch die Radonkonzentration in den wichtigsten Aufenthaltsräumen in einem Jahr durchschnittlich ist („ Jahresmittelwerte”). Mit den wichtigsten Aufenthaltsräumen sind die Räume gemeint, in denen sich die Bewohner oder Nutzer des Gebäudes üblicherweise am längsten aufhalten. Dies wären zum Beispiel Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Wohn- und Essdielen oder Arbeitsräume.


Passive Messgeräte

Am einfachsten lässt sich die Radonkonzentration in der Raumluft mit einem sogenannten passiven Detektor („Kernspurdosimeter”) messen. Passive Detektoren sind kleine Plastikbehälter, die keinen Strom benötigen, weder Licht noch Geräusche aussenden, sondern lediglich ausgelegt werden.

Die Messgeräte sollten drei bis zwölf Monate an ihrem Platz bleiben. Ideal ist die Messung über die vollen zwölf Monate.

Wird nur in den Sommermonaten gemessen, ist die ermittelte Radonkonzentration in der Regel niedriger als der Jahresmittelwert. Im Sommer stehen Türen und Fenster häufiger offen - dadurch ist das Gebäude besser gelüftet als im Jahresdurchschnitt. Umgekehrt würde eine Messung, die nur in den Wintermonaten stattfindet, eine zu hohe Radonkonzentration ergeben.

Wenn man für eine Messung nicht ein Jahr warten kann, sollte man besser im Winter messen, um den Jahresmittelwert auf keinen Fall zu unterschätzen.


Aktive (elektrische) Messgeräte

Diese Messgeräte werden nur für wenige Minuten bis Tage eingesetzt und zeigen den Messwert direkt in einem Display an.

Durch die kurze Messdauer zeigen sie lediglich eine Momentaufnahme der Radonkonzentration im Gebäude an. Dadurch wird keine verlässliche Aussage zur langfristigen Radonbelastung der Bewohner und Nutzer eines Gebäudes ermöglicht.

Sie eingnen sich jedoch gut, um einen ersten Überblick über die Radonkonzentration in einem Gebäude zu erhalten  - so genanntes „Screening”. Oder sie identifizieren Stellen, an denen Radon in ein Gebäude eindringt - so genanntes „Sniffing”.